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Candeo ist die Abschlussarbeit von Benjamin Wiederkehr und Christian Siegrist. Die Arbeit entstand am Department für Design der Zürcher Hochschule der Künste (ZHDK) in der Vertiefungsrichtung Interaction Design (VIAD).

Impressum

© 2008 Benjamin Wiederkehr und Christian Siegrist

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Projekt Blog Bachelor 08 IAD ZHDK

Abstrakt

Ausgangslage

Die Universität Bern setzt sich aus 160 einzelnen Instituten zusammen, welche sich verteilt in Bern befinden. Ungefähr 35 Institute arbeiten mit Chemikalien, Mikroorganismen oder Strahlenquellen. Die Fachstelle Risikomanagment der Uni Bern ist zustädig für die Erfassung der Inventare aller Institute und Ermessung des resultierenden Gefahren- und Risikopotentials. Die technischen Hilfsmittel, um die Daten zu verwalten sind Excel-Tabellen und diverse Datenbanken. Bis anhin gibt es weder automatisierte Prozesse, noch Visualisierungen der Gefahren und Risiken ausgehend von der Universität Bern.

Intention

Aufgrund der momentanen Arbeitsmethodik der Fachstelle Risikomanagement erkennen wir ein grosses Potential zur Optimierung von Arbeitsflüssen, Automatisierung von Datenerfassung und -visualisierung, um eine aktuelle Bestandesaufnahme der Gefahrenstoffe zu gewährleisten und eine treffendere Bestimmung der Risikopotentiale machen zu können. Unsere Absicht ist es, mit einem umfassenden Konzept das Erkennen von Risiken komplexer Systeme und das Einleiten von sichernden Massnahmen effizienter zu gestalten, um Mensch und Umwelt von technischen Gefahren zu schützen.

Ziel

Im Rahmen der Bachelor-Arbeit lautet unsere Zielsetzung, eine fundierte Analyse des Fachgebietes Risikomanagement zu erstellen, spezifischen Bedürfnisse zu definieren, Arbeitsflüsse zu analysieren und eine schlüssiges und umfassendes Konzept zur Datenaufnahme, Datenverwaltung und Visualisierung zu entwickeln. Der resultierende Gefahrenkataster soll als zentrales und interaktives Werkzeug funktionieren und mittels Softwareprototyp zur Konzeptüberprüfung verwendet werden.

Als weiterer Schwerpunkt setzen wir das Studium der graphischen Semiologie und der Möglichkeiten der quantitativen Darstellung, um die gewonnenen Erkentnisse auf die Informationsvisualisierung anzuwenden und ein prägnanteres graphisches Bild zu erhalten. Durch Kombination unterschiedlicher Ansichten der Informationen und gezielten Interaktionsmodellen soll eine übersichtliche Struktur in die komplexe Architektur gebracht werden.

Konzept

Mit Candeo können Inventare von unabhängigen Instituten zentral verwaltet werden. Die Visualisierung von atomaren, biologischen und chemischen Gefahrenpotentialen verdeutlicht durch ihre geographische verortung die resultierende Risikokumulation.

Die Uni Bern setzt sich aus 160 Instituten zusammen, wovon ungefähr 30 mit gefährlichen Stoffen arbeiten. Die Fachstelle Risikomanagment der Uni Bern ist zustädig für die Erfassung dieser Inventare und Ermessung des Gefahren- und Risikopotentials.

Die Daten werden momentan in tabellarischen Dokumenten gesammelt und verwaltet. Bis anhin gibt es weder automatisierte Prozesse, noch Visualisierungen der Gefahren und Risiken ausgehend von den universitären Anlagen. Aufgrund der momentanen Arbeitsmethodik der Fachstelle besteht ein grosses Potential zur Optimierung von Arbeitsflüssen, Automatisierung von Datenerfassung und - visualisierung. Candeo ist ein umfassendes Konzept, welches das vorhandene Potential ausnutzt.

Eintragungen in die Datenbank werden automatisiert von Candeo übernommen, sobald ein Institut eine Bestellung getätigt oder die Entsorgungsstelle Abfälle erfasst hat. Um Korrekturen vornehmen zu können besteht alternativ die Möglichkeit der manuellen Eingabe und Bearbeitung der gespeicherten Informationen. Die Speicherung erfolgt in einer zentralisierten Datenbank. Die unterschiedlichen Datentypen sind untereinander verknüpft und bilden ein relationales Netzwerk von unabhängig voneinander editierbaren Knoten.

In der graphischen Darstellung werden Zusammenhänge deutlich, die beim Durchsehen von tabellarisch angeordneten Daten verborgen bleiben. Zur Planung der kommenden Arbeitsschritte der Fachstelle ist ein aktualisierter Überblick der Institute und ihrer Inventare wichtig. Die eloquente Visualisierung macht das Erkennen von Risiken innerhalb des komplexen, vernetzten Systems der Universität Bern und das Einleiten von sichernden Massnahmen effizienter und schützt so Mensch und Umwelt vor technischen Gefahren.

Visualisierung

Die Herausforderung bei der Visualisierung bestand hauptsächlich aus den unterschiedlichen Anforderungen und die optimierte Darstellung dieser. Die erwähnten Hauptaugenmerke Übersicht, Verortung, Vergleichbarkeit und Genauigkeit müssen in sich funktionieren, um ihre Anforderungen zu erfüllen. Wir haben in einem ersten Schritt für jeden Fokus eine präzise Visualisierung ausgearbeitet. Bereits in diesem Stadium wurde die reine Visualisierung mit einem entsprechenden Interaktionsmodell angereichert. Durch Interaktion des Benutzers sollte die Qualität der Visualisierung anhand von Lesbarkeit, Fokus und dem Kontrast von Schärfe / Unschärfe gesteigert werden.

Eine Abhandlung der einzelnen Bereiche auf unabhängigen Darstellungen war in der Benutzbarkeit unbefriedigend und gestaltete den Arbeitsprozess zu umständlich. Die Forderung nach der Kombination kam somit aus Sicht des Benutzers als auch aus unserem Anspruch nach der Weiterführung bekannter und erprobter Konzepte.

Das Resultat stellt eine interaktive Kombination aus Kartendarstellung und Balkendiagramm dar. Für den Aufbau sind wir nach der Metapher von Armaturen oder Cockpit vorgegangen. Das Diagramm stellt die Information lesbar dar und die Karte verortet diese im geografischen Kontext. Bekannte Interaktionsmöglichkeiten wie Zoomen und Translozieren dienen dem Fokus und der Einstellung des Detailgrades. Interaktionen im Diagramm erweitern das Balkendiagramm um die vielschichtigen Möglichkeiten des Filterns und Erreichen von Informationen auf verschiedenen Granulationsstufen.

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